
Stadtentwicklungsgesellschaft Eldenaer Straße


Gründung der s|es
Die sIes entstand als Tochtergesellschaft durch die damals noch landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften GSW – Gemeinnützige Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft Berlin mbH und GEHAG – Gemeinnützige Heimstätten AG. Die neue Gesellschaft sollte das Gelände des ehemaligen Zentralvieh- und Schlachthofes zu einem lebendigen und modernen Stadtquartier entwickeln. Der Architekt und Städteplaner Manfred Nicolovius sowie der promovierte Politologe und Mitarbeiter in der Senatskanzlei Dr. Rainer Klaus wurden zum technischen bzw. kaufmännischen Geschäftsführer bestellt.
Kurioserweise befanden sich zum Zeitpunkt der förmlichen Festsetzung nur noch 5% der ehemaligen städtischen Fläche im Landeseigentum. Dies war u.a. auch eine Folge der durch die Wende eingetretenen Aktivitäten der Treuhandgesellschaft, deren Aufgabe es war, die ehemaligen sozialistischen Betriebe zu veräußern.
Aufgaben
Zu den Aufgaben der s|es gehörten die eigentumsrechtliche Neuordnung des gesamten Geländes, die Schaffung von Baurecht durch die Aufstellung von Bebauungsplänen, die Erstellung von Sozialplänen für betroffene Mieter und Eigentümer sowie die Herstellung von Straßen, Wegen und öffentlichen Grünflächen. Außerdem war die sIes damit beauftragt, die so entstehenden Grundstücke an private Investoren zu veräußern.

Olympiabewerbung Berlins 2000
Ursprünglich im Rahmen der Olympiabewerbung Berlins für das Jahr 2000 war das Gelände als Wohnstandort für die Medienanstalten geplant. Vorausschauend hatte die s|es bereits schon 1993 alternative Planungsideen für das Gebiet entwickeln lassen. Diese sahen die Errichtung eines neuen, lebendigen Stadtquartiers mit ca. 2.200 Wohnungen samt sozialer Infrastruktur und ca. 250.000 qm Geschossfläche für Gewerbe, Dienstleistungen und Handel vor. Das im Umfeld vorhandene Defizit öffentlicher Grünflächen sollte zudem großzügig kompensiert werden. Zielsetzung der beschlossenen, förmlichen Festsetzung des Areals als Städtebaulicher Entwicklungsbereich war es, die planerischen und infrastrukturellen Voraussetzungen für einen lebendigen Mix aus Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Grün zu schaffen.